Produktentwicklung im Solothurnischen Zentrum Oberwald

Mitte November durften wir im Solothurnischen Zentrum Oberwald während einem Tag einen Workshop leiten. Das Ziel: Gemeinsam Ideen für neue Produkte entwickeln und dabei den Produktentwicklungsprozess kennenlernen. Rund 20 Teilnehmer:innen lernten neue und alte Methoden kennen, um auf Ideen zu kommen. Sie entwickelten ein Verständnis gegenüber ihren Kund:innen, präsentierten ihre Produktideen und gaben Feedback dazu. Die Wände waren schnell bunt voller Post-Its und es wurde gelacht, gezeichnet und diskutiert. Und zuletzt die Forderung: „Das war ein toller Einstieg. Jetzt muss es aber auch so weitergehen.“

Ablauf

An diesem Tag waren wir mit 20 Personen, gemischt aus Fachmitarbeiter:innen und Mitarbeiter:innen in angepassten Arbeitsplätzen, eine verhältnissmässig grosse Gruppe. Aus diesem Grund entschieden wir uns, den Ablauf individuell zu gestalten und nicht das Design Thinking Game zu spielen. Doch wir nutzten vereinzelte Methoden und Karten aus dem Spiel, was zu einer lockeren Athmosphäre beitrug.


Understand & Define

Zu Beginn ging es ums Thema “Kennenlernen”. Erst durch eine Vorstellungsrunde mit gewürfelten Herausforderungen und passenden Lösungen dazu, danach um die Zielgruppe. Wen möchten wir mit unseren Produkten ansprechen? Was suchen unsere Kund:innen? Warum sollen Menschen gerade bei uns einkaufen? Entstanden ist ein Nutzer:innenprofil, eine sogenannte Persona, ganz nach den Vorstellungen der Workshopteilnehmer:innen. Doch treffen die Vorstellungen auch die Realität? Gemeinsam haben wir angeschaut, wie diese Persona überprüft werden kann.


Ideate

Mit einem klaren Bild der Zielgruppe und deren Bedürfnisse im Hinterkopf ging es an die Ideenfindung. Schon ganz ohne Kreativmethoden sprudelten die Teilnehmer:innen vor Ideen. Und wenns mal etwas stockte, wurde gegenseitig unterstützt und ermutigt. Es herrschte eine grossartige Stimmung. Schon mit den ersten Ideen gelang es uns, Kategorien zu bilden, worauf wir dann aufbauen konnten.

Für den Aufbau auf bereits vorhanden Ideen entschieden wir uns für eine der bekanntesten und in unseren Augen sehr effektiven Methoden. Das Mind-Map. Erst wurde etwas gebrummelt. Vermutlich, weil es sich um eine Methode handelt, mit der wir alle schonmal während unserer Schulzeit in Berührung kamen. Doch die Stimmung hob sich rasant, als die Ideen von alleine zu fliessen begannen. Und wenn der Ideenfluss dann doch mal ein wenig ins Stocken geriet, sorgten die “Erste Hilfe” Karten mit “Was wäre wenn…?” Fragen für neue Ansätze. Oder manchmal auch für Verwirrung.


Test

Mit einer Wand voller Ideen ging es nun darum, Entscheidungen zu treffen. Vier Gruppen konnten sich jeweils für eine Idee entscheiden. Und diese Idee galt es dann auszuformulieren und zu visualisieren. Dazu hatten wir einen Produktbeschrieb vorbereitet. Welches Problem löst meine Idee? Welche Form, Farbe, Grösse und Materialität gebe ich meinem Produkt? Und weitere Fragen galt es zu beantworten. Mit dem Ziel, das Produkt am Ende vorzustellen und die Jury, nämlich die anderen Teams, von der Idee zu überzeugen. Neben dem Beschrieb der Produkte wurden sie auch gezeichnet und ausgeschmückt mit Geschichten, welche die Kund:innen vom Produkt überzeugen sollen.

Feedback

Für konstruktive Kritik griffen wir wieder auf Karten aus dem Design Thinking Game zurück. Durch diese waren die Juror:innen gezwungen, eine vorgegebene Meinung zum Produkt einzunehmen. Kritiker:innen sollten explizit auf Schwierigkeiten hinweisen, während Befürworter:innen nur das Positive herausheben sollen. Künstler:innen waren angewiesen, die Ideen noch zu erweitern und die Persona durfte auf die zu Beginn erarbeiteten Bedürfnisse aufmerksam machen und entscheiden, ob das Produkt für sie als Persona nun interessant sei oder nicht.

Fazit

Als sich der Tag dem Ende neigte, war die Erschöpfung in den Gesichtern der Teilnehmer:innen sichtbar. Vieles war neu. Auf jeden Fall, die Art zu arbeiten, soviel nachzudenken, zu beschreiben, Ideen zu teilen. Aber wir nahmen auch eine Zufriedenheit war. Und als wir nach Feedback und Wünschen gefragt hatten kam einer ganz besonders: „Das war ein toller Einstieg. Jetzt muss es aber auch so weitergehen.“